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..Willow Wren

Kreuzeryacht


Baujahr
Werft
Konstrukteur
LüA
LwL
Breite
Tiefgang
Verdrängung
Segelfläche


1886
Arthur Payne & Sons
Arthur Payne & Sons
30m
18,2m
4,1m
2,55m
50 t
250 m2

Ein senkrechter gerader Vorsteven, ein weit überhängendes Heck, der ungemein schlanke Rumpf, ein knapp über der Wasseroberfläche waagerecht vorgestreckter Bugspriet; das ist der "Victorian Racing Cutter", den Willow Wren in seiner ausgereiftesten Form darstellt. Diese "plank on edge" genannte Konstruktionsweise gilt bis heute als das Schönste, was der Yachtbau je in England hervorgebracht hat.
Der Name Willow Wren (Zaunkönig) unterstreicht die Wendigkeit und Anmut dieses Schiffes.

Bis in die achtziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts hinein war die 40-Tonnerklasse, zu der Willow Wren gehört, eine der beliebtesten Rennklassen, da diese Schiffe besonders schnell waren und dennoch bereits mit einer Crew von 7 Leuten regattamäßig zu segeln waren. Die 40-Tonner traten damals als Herausforderer im Americas's Cup an und konnten nach ihrer Rennkarriere auch noch gut mit sehr kleiner Crew als Langfahrtyacht genutzt werden. Um die Schiffe handig zu machen , wurden sie oft vom Kutter zur Yawl umgeriggt.

Sir Philipp Patmore, der erste Eigner, war mit Willow Wren nach ihrer Zeit als Rennyacht mit einem Kapitän, zwei Matrosen, einem Butler und einem Koch in ganz Europa unterwegs.
Obwohl die "Racing Cutters" in erster Linie schnell sein sollten, war ein Verzicht auf Komfort damals undenkbar. So hat Willow Wren seit 1886 bis zum heutigen Tage selbstverständlich ein Badezimmer mit Badewanne.

Gleich nach ihrem Stapellauf wurde Willow Wren das Flaggschiff des 1885 gegründeten Burnham Yachtclub. Als 1895 aus diesem eleganten Yachtclub der "Royal Burnham Yachtclub" wurde und Sir Phillip Patmore dessen erster Commodore geworden war, wurde mehrfach Royalty an Bord von Willow Wren gesichtet.

In den Wirren des ersten Weltkriegs ihrer Bronzeteile, der Kupferhaut und des Ballastbleis beraubt, wurde Willow Wren im River Crouch aufgelegt und verbrachte die nächsten 60 Jahre gut konserviert als Hausboot im Flußschlick, bis sie 1976 von einem jungen Engländer als erhaltenswürdiges maritimes Erbe gesichtet wurde. Er versetzte die Yacht in einer fast 10jährigen Restaurierung anhand der alten Pläne nahezu wieder in den Originalzustand. Unter Deck konnten viele historische Elemente erhalten werden, der Salon gewann seinen alten viktorianischen Charme mit nun 100jähriger Patina zurück.
Nach weiteren 15 Jahren - wir schreiben das Jahr 2001 - erfüllte sich das passionierte Seglerpaar Kerstin Thomzyk und Ullrich Rössner einen Traum und kauft die Willow Wren...

Weitere Infos:

Willow Wren - ein Rennkutter von 1886
Artikel aus dem Mitgliedermagazin "Klassiker!" des Freundeskreises Klassischer Yachten



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