Überholungslackierung und Grundüberholung

Wie man's in den 50er Jahren machte - zusammengetragen aus Artikeln der "Yacht"

Überholungslackierung und Grundüberholung

Wenn auf einem sonst noch in gutem Zustand befindlichen Boot der Anstrich durch eine Lackierung nur neue Frische bekommen soll, spricht man von einer Überholungs-Lackierung. Das Boot wird dafür, nachdem es abgewaschen ist, soweit geschliffen, dass jegliche Risse - auch die feinsten Haarrisse der alten Lackierung - abgeschliffen werden. Dann wird das Boot entweder einmal mit Grundfarbe durchgestrichen und erneut geschliffen oder frühzeitig einmal mit der späteren Bootslackfarbe gestrichen, die aber erst nach mehreren Tagen geschliffen werden darf und dann noch einmal Zeit zum Trocknen bekommen muss. Über die Grundfarbe oder die gut gealterte Lackfarbe wird dann der Abschluss-Anstrich gesetzt. Natürlich sind Unebenheiten, tiefe Kratzer usw. vorher durch Spachteln ausgeglichen worden.
Ist der Zustand des Bootes so, dass durch eine Überholungs-Lackierung kein einwandfreier Zustand des Anstriches mehr erreicht werden kann, dann ist die Grundüberholung erforderlich. Diese Grundüberholung ist auf den verschiedenartig gebauten Booten aus Holz, Sperrholz, Eisen, Leichtmetall mehr oder weniger verschieden. Was bei Überholungsarbeiten bei den verschiedenen Bootsbaumaterialien im einzelnen besonders zu beachten ist, wurde in besonderen Abschnitten und Kapiteln dargestellt, ebenso, wie man beim Anstrich eines vollkommen neuen Bootes verfährt. Nachstehend eine Übersicht über die bei der Grundüberholung eines naturlackierten Vollholzbootes erforderlichen Arbeiten:

Grundüberholung eines naturlackierten Vollholzbootes

a) Mit Schaber, Ziehklinge, Glasscherben oder Schleifmaschine Entfernen des alten Anstrichs.
b) Schleifen mit 320 Schleifpapier des Holzes auf Fläche, dabei Auskitten der Fehler, Spanten, Planken und Leisten.
c) Grundieren mit verdünntem Schleiflack oder Yachtlack. Kein Anfärben mit Terra di Sienna oder Mahagoni-Porenfüller.
d) Schleifen zum Beseitigen der hochgezogenen Fasern des Holzes. Trocknen! Nacharbeiten aller Fehlstellen, die noch entdeckt werden können.
e) Falls unter Wasser mit Unterwasserfarbe gestrichen wird, Wasserlinie anreißen.
f) 1. Schleiflack oder Yachtlack - 2. Schleiflack oder Yachtlack - 3. Schleiflack oder Yachtlack. - Zwischen den Arbeitsgängen mit Kork oder Block schleifen, 1. nur wenig, - 2. stärker, falls 3. notwendig, wird dieser auf Fläche geschliffen. - Zwischen dem Schleifen und nächstem Arbeitsgang Lackauftrag mindestens 8 Stunden Pause. Nass schleifen. Nicht durchschleifen. Auf Kanten achten!
g) Einmal Yachtlack schleifen.
h) Die gleichen Arbeiten innenbords, Bodenbretter, Mast (Spieren), Pinne, Saling, Blöcke
i) Unterwasserschiff
Kupferbronze, Smith-Green bis zum letzten Arbeitsgang nur auf Fläche schleifen.
k) Spätestens 1 Woche vor dem Zuwasserbringen letzten Überzug



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