Scan Bootshaus fA4 v2

Kulturelles

Segler-Club Hansa v. 1898, Lübeck, Wakenitz

Das Bootshaus des Segler-Club Hansa liegt mitten in Lübeck an der Wakenitz. Es wurde im Jahr 1914 gebaut und 1929 um 2 Seitenflügel erweitert.

Jens Heitmann, Ernst Erdmann, Steffen Thiemann

Segler-Club Hansa v. 1898, Lübeck, Wakenitz

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Die Messe

Bootslager

Nach der Bauzeichnung waren die Bodenräume links und rechts der Messe auch als Bootslager vorgesehen. Ob und wie viele Boote dort gelagert wurden, lässt sich nicht mehr feststellen. Weil es früher nur Holzboote gab, war der Bedarf an Lagerraum entsprechend groß. Nach den Auskünften der ältesten Mitglieder waren zeitweise bis zu sieben 20er Jollenkreuzer, fünf 15er Jollenkreuzer, sieben 20er Rennjollen, zehn 15er Rennjollen, 14 Finn, 10 O-Jollen, viele Piraten und andere Boote unterzubringen. Das bedeutete, dass alle Jollen über den Dickschiffen in bis zu 3 Lagen übereinander in die Hängen unter der Decke gehievt und untergebracht werden mussten. Hinter der Küche war ein Schrankboden, zu dem direkt eine Treppe führte, die im Herbst ausgehängt wurde, um unten Platz für Boote zu haben.

Bei so vielen Booten war die Auslagerung nicht an einem Tag möglich! Die unten liegenden mussten mindestens 14 Tage vor dem Anfahren raus, damit die Boote aus den Hängen noch bearbeitet werden konnten. Weil auch das nicht reichte, wurde 1968 ein Blechschuppen in den Maßen 9 x 21 m zur Wasserseite angebaut. Mit dem Aufkommen und der Verbreitung von Kunststoffbooten wurde dieser dann wieder entbehrlich.

Werft

Wohnung

Aus der Bauzeichnung nicht ersichtlich da eventuell später eingebaut, war neben dem Eingang auf der Straßenseite ein kleiner Wohnraum, der bis in die 50er Jahre bewohnt wurde. Der 1975 erfolgte Einbau einer größeren Wohnung sollte der Gewinnung von Wirtsleuten dienen, wurde aber von diesen nur gelegentlich zum Übernachten und als zusätzlicher Lagerraum genutzt. Heute ist in der ehemaligen Wohnung eine Segelschule mit ihren Schulungsräumen ansässig.

Besatzungszone

Weil die überwiegende Zahl der Mitglieder, um es parteipolitisch auszudrücken "rot'' war, wurde das Bootshaus 1933 enteignet und von den Nazis der Eigenverwaltung des Vereins entzogen. Ab 1938 durften die SCH Mitglieder unter Naziführung das Bootshaus dann wieder nutzen. 1945 requirierten dann die Engländer das Bootshaus, das sie erst 1948 in schlechtem Zustand zurückgaben. Vielleicht erinnerte das Wort Club im Vereinsnamen die Engländer an ihre Heimat und hat sie eventuell dazu veranlasst, im Bootshaus des SCH mit den dort vorgefundenen Booten den „British Lübeck Yacht Club“ zu gründen.

Zeit bis heute

Im Sommer erfolgt die Belebung des Geländes hauptsächlich durch die ansässige Segelschule. Und auch die Bedeutung der Messe im Bootshaus hat sich geändert, die Messer als Treffpunkt der in der Nachbarschaft wohnenden Mitglieder hat ausgedient. Das Freizeitverhalten hat sich über die Jahre einfach geändert. Die Wirtsleute konnten sich nicht mehr halten und so wird heute nach einer neuen Nutzung der gesucht.

Bauzeichnung