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1959: Jollenkreuzer-Dessins

Die Aufnahmen zeigen Einzelheiten eines stählernen 30er Jollenkreuzers nach DSV - Vorschrift, konstruiert und gebaut von der Yacht- und Bootswerft P. Böhling, Hamburg - Harburg. Der hier wiedergegebene 30er ist einer der letzten, die nach den gleichen Rissen gebaut wurden. Die Erfahrungen mit mehr als einem Dutzend früherer Boote wurden für die Ausführung von Einzelheiten verwertet.

1. Vorschiff des 30er Jollenkreuzers, der einen vor den Mast vorgezogenen Kajütaufbau mit Luk hat, wodurch das Vorschiff vollständig für Wohnzwecke ausgenutzt werden kann. Die Arbeilsfock wird mit Fockbaum gefahren. Der geschweißte stählerne Rumpf ist erst bei näherem Hinsehen von einem hölzernen Rumpf zu unterscheiden.

2. Blick auf das Deckshaus, das Stehhöhe hat. Die Wanten sind an den Kajütaufbau zurückgesetzt, damit man unbehindert große Vorsegel setzen kann.

3. Die Kombüse BB. im Deckshaus. Arbeitsplatte und Schacht fur den Zweiflammen-Kocher sind mit Resopal ausgekleidet. Kocher und Geschirrherd können vollständig verschlossen werden.

4. Der Vorzug des stählernen Bootes: es ist pottendicht und die Bilge kann als Stauraum benutzt werden. Die Bodenwrangen sind so hoch, daß Konservendosen aufrecht stehend in der Bilge untergebracht werden können.

 

5/6. Der Mast steht auf dem Kajütdeck in einer Spur und ist zum Klappen eingerichtet. Damit er leicht und ohne Umstände gelegt werden kann, sind die Wanten nicht an Püttingeisen an der Bordwand angeschäkelt, sondern an einer zweibeinigen, angeschweißten Stütze aus Stahlrohr (Foto 7). Der untere Bolzen der Wantenspanner befindet sich in der gleichen Höhe wie der Bolzen, mit dem der Mast in der Spur befestigt ist. Daher kann der Mast gelegt werden, ohne daß die Wanten losgeschäkelt werden müssen. .

7. Das Ende der stählernen Reling ist zu einer Art Lippklampe ausgebildet.

8. Blick auf das Kajütdeck. Die Baumfock wird an einer Schotschiene gefahren, so daß auf Fahrten mit kleiner Besatzung die Fock beim Kreuzen nicht bedient zu werden braucht.

9. Kajütaufbau mit Deckshaus. Das nur wenig den Kajütaufbau überragende Deckshaus hat nach vorn Aussichtsmöglichkeit. Das Deck sowohl des Kajütaufbaues als auch des Deckshauses wurde stark abgerundet (wodurch die Geräumigkeit und die Sitz- und Stehhöhe unter Deck nicht beeinträchtigt wurde). Durch die Abrundung und durch den weißen Anstrich des Aufbaudecks, der dem der Außenhaut entspricht, wird vermieden, daß der an sich hohe Aufbau unschön und klobig wirkt. Das zeigen auch die anderen hier 11 wiedergegebenen Decksfotos. Durch die richtige Wahl des Anstriches läßt sich, wie man sieht, der Gesamteindruck eines Bootes wesentlich mitbestimmen.

10. Blick in die Achterpiek, die zur Plicht hin durch ein durchgehendes, wasserdichtes Schott abgeschlossen ist. Da die beiden stählernen Luks luftdicht verschraubt werden können, dient dieser Raum - ebenso wie übrigens das abgeschottete Vorschiff - als Sicherheitsraum. Die Schraubenwelle des Hilfsmotors wird bei Nichtbenutzung eingefahren.

11. Das Ruder des 30er Jollenkreuzers ist vollständig aus Stahl. Das versenkbare Ruderblatt ist keine Metallplatte, sondern ein aus Stahl geschweißter Hohlkörper, der eine Stromlinienform hat.

12. Verstel1bare Einrichtung zum Festsetzen der Ruderpinne. Die mit einem Kunststoffschlauch überzogene Gabel gleitet auf einer Schiene und ist mit einer Schraube festzusetzen.

13. Der Balken in der Plicht für die Großschotschiene ist zum Herausnehmen eingerichtet.

14. Der wegnehmbare Tisch in der geräumigen Plicht wird hinten am Plichtsüll eingehakt. Vorn wird er sehr praktisch durch eine kleine Eisenstütze gehalten, die im Schotbalken eingehakt wird.