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Kulturelles

America's Cup

Vorgestellt von Volker Christmann

Villarosa, Riccardo & Jörg Neupert
Delius Klasing Verlag, 1988

Über den America’s Cup wurden seit seiner ersten Austragung 1851 (damals noch „Hundred Guinea Cup“ genannt) bis heute unzählige Bücher in fast allen Sprachen geschrieben.
Unter den vielen deutschsprachigen Büchern gefällt mir das oben genannte Buch über die Geschichte des Cups am Besten.

In dem Buch wird in komprimierter Form die Geschichte des America’s Cup von seinem Anfang am 22. August 1851 bis zum Erscheinen des Buches 1988 geschildert. Es gibt kaum einen anderen Sportpokal, der so lange, so verzweifelt vergeblich herausgefordert wurde und dabei soviele Millionen verschlang, weshalb er ja auch als „bodenlose Kanne“ betitelt wird. In gewisser Weise ist das Buch auch eine Geschichte des Yachtbaus und seiner technischen Entwicklung. Denn der Cup fing an mit großen Schoonern, die eine unglaubliche Segelgarderobe trugen, brachte die Könniginnen des Yachtsports – die J-Class – hervor, wurde viele Jahre mit Zwölfern gesegelt, ein Ausrutscher auch mit einem Mehrrumpfboot, die übrigens schon mal 100 Jahre früher ins Spiel kamen, aber schnell verworfen wurden, und derzeit wird mit wahren Hightechmaschinen gesegelt.
Von 1851 bis 1980 war der Cup ausschließlich Amerikanern vorbehalten. Erstmals 1983 gewann das australische Boot „Australia II“ den 1. Preis. Somit ist die Geschichte des Cups auch eine Geschichte der Verlierer und der Schiedsgerichte. Kein anderer als der Earl of Dunraven protestierte so hartnäckig gegen seine Niederlage wie er. Seine Korrespondenz mit dem New York Yacht Club füllt mehrere heute sehr seltene Bücher. Und kein anderer als Sir Thomas Lipton, der den Cup fünfmal herausforderte und jedes Mal verlor, gilt bis heute als so galanter Verlierer, dass man ihm eine Pokalminiatur schenkte mit der Gravur „ Dem besten aller Verlierer“. In der über 150-jährigen Geschichte des America’s Cup gelang es bis 2003 nie, den Cup nach Europa zu holen. Diese Leistung vollbrachte 2003 Alinghi – ein Schweizer Boot mit seinem Eigner Ernesto Bertarelli. Eine Sensation und gleichzeitig Blamage für die bekannten europäischen Regattanationen.

Ein weiteres deutsches Buch über den Cup ist das 2003 ebenfalls bei Delius & Klasing erschienen Buch von Tatjana Pokorny „Alinghis Gipfelsturm – Der America’s Cup“.
Unter den Yachtsportsammlern gibt es wiederum eine eigene Gruppe der America’s Cup Sammler, wobei es dort nicht nur um Bücher geht, sondern alle Arten von Memorabilien zum Cup. Für den Büchersammler ist der Cup ein teures Hobby, denn neben den oben genannten bezahlbaren Veröffentlichungen gibt es sehr viele sehr teure Bücher. Im nachfolgenden möchte ich nur ein paar wenige Wichtige anführen, da der Platz für eine America’s Cup Bibliographie hier nicht ausreicht. Wer mehr wissen möchte, sei auf die Internetseite des Freundeskreises verwiesen, wo unter Kulturelles ein Unterpunkt Literatur steht, unter dem man die Literaturinfos abrufen kann.